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Gute Tage, weniger gute Tage...

Erst vor paar Tagen sind wir aus dem langersehnten Urlaub zurück gekommen...wir sind sogar paar Tage eher abgereist, weil die Unterkunft leider so gar nicht unseren Vorstellungen entsprach.

Die Bilder, die im Internet präsentiert wurden, entsprachen Null der Realität. Da wir uns so sehr auf den Urlaub gefreut haben, ihr wisst schon, seit 1,5 Jahren befinden wir uns in der Corona-Zeit und diese Zeit hat uns wie den meisten Familien so einiges abverlangt. Umso größer war dann natürlich die Enttäuschung, als wir vor Ort diese leider alles andere als ansprechende Unterkunft gesehen haben. 

Ich versuche generell in allen Lebenssituationen stets das Gute zu sehen, egal wie aussichtslos manchmal die Lage auch sein mag, aber da fiel es mir verdammt schwer :-)

 

Doch die Kinder sagten es mal so treffend: " Mama, du weißt doch, wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Limonade draus." (PS: der Spruch stammt nicht von mir, aber ich habe ihn schon paar Mal meinen Kindern gegenüber erwähnt.)

 

Und so machten wir uns die nächsten Tage mit viiiiiiel Regen auch noch, so gut wie es eben ging. Der Urlaub hatte für uns Erwachsene Null Erholungseffekt, aber das ist eh meist der Fall, wenn man Kinder hat :-) Nichtdestotrotz ist mir mal wieder bewusst geworden, wie glücklich wir uns alle schätzen können, dass wir in einem wirtschaftlich gut aufgestelltem Land leben, ein schönes warmes Zuhause haben, einen gewissen Standard (Waschmaschine, Spülmaschine, Backoffen, Mikrowelle, Heizung, funktionierende Sanitäranlagen u.a.) als selbstverständlich halten dürfen usw.

 

Erst in so einem krassen Vergleich wird es uns wieder mal vor Augen geführt, dass wir überhaupt keinen Grund haben , uns zu beschweren....aber genau das machen wir doch Tag für Tag oder etwa nicht? Oft ist es uns gar nicht mehr bewusst, doch wenn man genau hinhört, wird es einem sehr schnell bewusst.

 

Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab.

 

Auf einen schlechten Tag mit viel Wut im Gebäck in der Autonomiephase eines 2-Jährigen, kommt ein schöner Tag, an dem das Kind die Arme um unseren Hals schlingt und "ich habe dich lieb, Mama" ins Ohr flüstert. 

 

Nach einer durchwachten Nacht mit kaum Schlaf, kommt eine ruhige Nacht, in der alles  allesreibungslos läuft und das Baby uns früh am Morgen mit einem Riesenlächeln begrüßt.

 

Nach einem Tag mit schmerzhaften Brust und Gliederschmerzen bei einem Milchstau, kommt der Tag, in dem man intuitiv und ohne Probleme stillt, als hätte man nie etwas anderes gemacht :-) 

 

Nach einem Tag, an dem mir Angst und Bange um die aktuelle Hebammensituation wird, weil mich die 10. Schwangere anruft, die verzweifelt versucht eine Hebamme fürs Wochenbett zu finden und ich ihr aus Kapazitätsgründen leider auch absagen muss, kommt ein Tag, an dem ich ein Päckchen von einer von mir betreuten Frau bekomme, die sich mit einem wunderschönen Geschenk für meine Arbeit bedankt.

 

Ich könnte so unendlich weitermachen, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine...

 

Nach jeder noch so schweren Phase, kommt immer eine Phase, in der das Leben wieder leichter wird. Wenn wir dann zurückblicken und uns innerlich sagen, jede Nacht, jeder Moment hat sich mehr als gelohnt. Und nach jeder solchen Phase können wir mehr als stolz auf uns sein, uns heimlich auf die Schulter klopfen, unsere Krone richten und uns wieder voller Begeisterung und Neugierde ins Leben stürzen. Denn ohne die schlechten Tage, wüssten wir die guten Tage gar nicht zu schätzen. 

 

In diesem Sinne geh ich schonmal und mach die nächste Waschmaschine an :-) Hach, ist das toll, eine zu haben!

 

 

 

 

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